Es gibt einige Aspekte, die die schwedische Weihnacht ausmachen; Glühwein, auch „Glögg“ genannt, Donald Duck und dann natürlich Ernst Kirchsteiger.
-Wer hätte gedacht, dass ich ein 2-Meter großer Mann mit Migrationshintergrund ein Symbol der Weihnacht bekommen würde? Meint Ernst mit seinem tiefen Lachen, das in Schweden weit und breit bekannt ist.
Sein Lachen, die warme Stimme und der freundliche Charakter machen diese Ikone aus.
-Ich bin froh, dass ich ich selbst sein kann. Nicht viele bekannte Persönlichkeiten können von sich behaupten, dass Sie den Luxus haben, sich im Fernsehen nicht verstellen zu müssen und in eine andere Rolle zu schlüpfen.
Ernst wird mit Weihnachten und der Zelebration des Feiertages in Schweden verbunden. Er selbst verbindet viel mit der festlichen Zeit.
-Die Vorfreude vor Weihnachten und die Vorweihnachtszeit erfreut nicht alle. Ernst wird häufig gefragt, wie diese Weihnachtsstimmung diese Vorfreude sich anfühlt. Denken Sie an den Geruch von frisch gebackenen Lebkuchen und die glänzenden Augen der Kinder, wenn Sie in die weihnachtlich dekorierten Schaufenster schauen und sich die Nase an diesen platt drücken. Vielleicht könne Sie sich so mit der Weihnachtsstimmung anfreunden, rät Ernst.
Für einige Jahre ist Ernst schon ein bedeutender Bestandteil des skandinavischen Zuhauses. Seit der Gründung der Interior Design Marke ist ERNST eine immer bekanntere Einrichtungsmarke geworden. Neben Vasen, Kerzenhaltern, Tassen und Tellern sind Ernst Produkte zeitlos und versatil – ein Design mit einem einfachen Prinzip.
-Ich entwerfe Produkte, die mir und meinen Freunden gefallen. Es macht keinen Sinn, Produkte aus anderen Motiven zu designen, wenn man selbst nicht dahintersteht, meint Ernst.
Seit seiner Kindheit interessiert sich Ernst für Design. Seine Liebe begleitete ihn durch die Zeit, als er mit Koffern in den Händen und seinen Eltern die lange Reise von Österreich nach Schweden antrat.
-Ich denke, dass mich meine Wurzeln und Geschichte sehr beeinflusst haben und mich in die Richtung gelenkt haben, Dinge zu erschaffen. Ich hatte nie das alte Geschirr meiner Großmutter oder andere Erinnerungsstücke, die Sie vielleicht haben. Also habe ich mir allein meinen Weg durchs Leben gebahnt.
Ich denke, dass mich meine Wurzeln und Geschichte sehr beeinflusst haben und mich in die Richtung gelenkt haben, Dinge zu erschaffen. Ich hatte nie das alte Geschirr meiner Großmutter oder andere Erinnerungsstücke, die Sie vielleicht haben. Also habe ich mir allein meinen Weg durchs Leben gebahnt.
Seine Leidenschaft für die Kreation hat zu mehreren beliebten Produkten geführt, die heute in vielen verschiedenen Haushalten zu finden sind.
-Mir ist es wichtig, dass die Produkte in sehr unterschiedliche Häuser zu verschiedenen Personen passen. Nur weil ich in einem Haus aus dem 18. Jahrhundert wohne, heißt das nicht, dass ich möchte, dass die Produkte nur dorthin passen, sondern dass sie auch irgendwo in einem modernen Glashaus verwendet werden.
-Es ist auch bedeutend, dass die Produkte für mehrere Sachen verwendet werden können. Es ist nicht umweltfreundlich, eine Schüssel nur dafür zu kaufen, weil "Popcorn" darauf geschrieben ist. Dann wird diese Schüssel nur für Popcorn verwendet? Meine Produkte sollen multifunktionell sein.
Ernst gibt uns Inspiration über die Jahre für Weihnachtsbasteleien oder für einen sommerlichen Tisch, den schwedischen Mittsommer. Woher nimmt er diese ganzen kreativen Ideen?
-Vieles inspiriert mich einfach dadurch, dass ich mit offen Augen durch die Gegend laufe und meine Umgebung betrachte. Manchmal ist es die Natur, manchmal ein schönes Gemälde auf dem Flohmarkt, das Ideen in mir erweckt. Zudem interessiere ich mich sehr für die Geschichte, was an meinen Wurzeln und dem Migrationshintergrund liegen könnte. Dies inspiriert mich jeden Tag aufs Neue.
-Auf viele Arten bin ich wie ein Kind. Ich laufe herum, schaue mir Sachen an und frage mich, was man damit machen könnte, wie man diese verändern könnte. Wir wachsen und altern viel zu schnell und lassen unsere Kindheit zurück, als wir verspielt und interessiert waren und eine blühende Fantasie hatten. Ist es nicht wunderbar, spazieren zu gehen und über Gott und die Welt nachzudenken, interessiert neue Dinge kennenzulernen?
Ernsts Neugierde und seine Fähigkeit, eine Sache in etwas völlig anderes zu verwandeln, ist eine seiner größten Stärken als Designer. Ernst glaubt jedoch, dass die Kreativität, die in uns steckt, für manche nur schwer zu entfesseln ist:
-Es erfordert mehr von uns, die Dinge auf neue Weise zu betrachten, und ich glaube, die Menschen trauen sich nicht wirklich, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Wir sind wachsamer, weil wir nicht etwas anderes sein wollen als das was "richtig" ist, aber wer hat dieses Konzept festgelegt? Wer und was sagt, was richtig ist? Denken Sie darüber nach und trauen Sie sich alle Ihre Ideen und Gedanken herauszulassen", fordert Ernst.
Tipps von Ernst, wie Sie ein Zuhause schaffen können, das willkommen heißt, – haben Sie weiche Decken zur Hand für Gäste, die schnell frieren.
Als Ernst sieben Jahre alt war und einen seiner Freunde besuchte, fiel ihm eine Sache auf, die ihm für sein zukünftiges Zuhause wichtig wäre:
-Es gab in seinem Kindheitszuhause einen Raum, in dem er nicht spielen durfte, da seine Mutter es verbot. Als er eines Tages in den Raum durfte, war dies verbunden mit der Bedingung, dass die Kinder nicht auf dem Sofa sitzen durfte, da dieses sehr empfindlich war. Schon zu diesem Zeitpunkt dachte er, dass er dies nicht in seinem eigenen Zuhause haben möchte. Ein Zuhause sollte dazu da sein, sich wohlzufühlen und entspannen zu können – es sollte dem Leben standhalten können – und somit auch spielenden Kindern.
Neben einem Heim, das dem Leben standhält, gibt uns Ernst mehr Tipps, wie Sie ein Zuhause gestalten können, das willkommen heißt.
-Es sollte viele Plätze in einem Zuhause geben, an denen man sich gerne zusammen hinsetzt und Zeit damit verbringt zu reden. Eine Decke über dem Sofa verleiht dem Raum sofort etwas Heimeliges und Gemütliches und Ihre Gäste können sich in die weichen Decken einwickeln, falls es Ihnen kalt wird.
Das Wichtigste, das Sie sich vor Augen halten müssen, ist, dass ein Zuhause, das willkommen heißt, sich dazu entwickelt mit den Leuten, die darin tagein, tagaus eingehen und zur Ruhe kommen. Wenn Sie Gäste im Flur begrüßen und eine Umarmung oder ein Begrüßungskuss ausgetauscht wird, dann fühlt es sich an, als ob das Zuhause willkommen heißt. Es öffnet seine Türen und begrüßt alle, die es betreten. Das ist der Grundstein für ein Wohlfühlzuhause.
Wenn Weihnachten naht, dann muss besondere Dekoration her:
-Für die Weihnachtszeit müssen Sie sich aus Ihrer Komfortzone bewegen. Dekorieren Sie mit Schaffellen und kleinen Figuren, die Sie sonst nicht verwenden würden. Baumwolle können Sie das ganze Jahr über einsetzen, aber Weihnachten ist etwas Besonderes, ein Anlass, etwas zu wagen.
-Das Wichtigste, das Sie sich vor Augen halten müssen, ist, dass ein Zuhause, das willkommen heißt, sich dazu entwickelt mit den Leuten, die darin tagein, tagaus eingehen und zur Ruhe kommen. Wenn Sie Gäste im Flur begrüßen und eine Umarmung oder ein Begrüßungskuss ausgetauscht wird, dann fühlt es sich an, als ob das Zuhause willkommen heißt. Es öffnet seine Türen und begrüßt alle, die es betreten. Das ist der Grundstein für ein Wohlfühlzuhause.
Mit diesen Tipps erhofft Ernst sich, dass Ihr Fest magisch, besonders und gefüllt ist mit unvergesslichen glücklichen Momenten.
- Fangen Sie langsam im Dezember mit den traditionellen Dingen an. Bereiten Sie mit Ihren Liebsten Glühwein zu. Im Schwedischen nennt man Glühwein Glögg. Ähnlich wie im Deutschen wird dieses weihnachtliche Getränk mit Rotwein oder auch Weißwein zubereitet. Zimt und Kardamom werden zusammen mit dem Wein erwärmt. Spezielle Tassen werden vorbereitet, auf dessen Boden man Rosinen und Mandeln gibt. Zuletzt gießt man das warme Getränk auf dem Boden aus Mandeln und Rosinen – probieren Sie es zu Hause aus. Backen Sie Lebkuchen und bauen Sie ihr eigenes Lebkuchenhaus mit diversen Leckereien darauf. Setzen Sie sich mit Ihren Freunden bei einem Abendessen zusammen und nehmen Sie sich die Zeit, über Neuigkeiten zu reden.
- Bevor bei uns die Gäste eintrafen, um Weihnachten zu feiern, hat meine Mutter wie eine Besessene geputzt und war danach immer so erschöpft und hat geweint. Ich dachte mir dann immer, dass Weihnachten nicht so sein sollte, erzählt Ernst.
- Ernst Tipp: Verpacken Sie Ihre Geschenke dieses Jahr kreativ und mit viel Liebe – es sind die Details, die zählen.
- Carpe Diem ist ein Spruch, der nicht mehr so häufig verwendet wird. Dahinter steckt jedoch viel mehr. Das Hier und Jetzt zu genießen, wie ein ruhiger Moment in der Adventszeit.
Bei diesen hilfreichen und kreativen Tipps von Ernst fragt sich ein mancher sicherlich, wie Ernst Kirchsteiger die Feiertage verbringt und wie er seine Wohnung weihnachtlich einrichtet?
- Dieses Jahr möchte ich meinen Weihnachtstisch traditionell dekorieren, aber nicht prätentiös mit einem großen Fokus auf das Taktile, also ein grobes Tischtuch, Kerzen, Blumen – einfach sehr natürlich. Mein Tipp ist, etwas Unterwartetes in die Tischdekoration miteinzubringen.
- Einmal hatten wir einen sehr prominenten Gast zum Abendessen zu Gast, und ich deckte den Tisch mit einer Mistgabel, die wir mit Wiesenblumen schmückten und auf den Tisch stellten, und bis heute kann er die Mistgabel erwähnen", sagt Ernst und lacht.
- Trauen Sie sich bei Ihrer Tischdekoration und werden Sie kreativ.
- Das Einpacken der Geschenke ist auch etwas, bei dem Sie kreativ werden können und viel Liebe hineinstecken können. Der Gedanke zählt, wenn Sie jemandem ein schön verpacktes Geschenk Überreichen. Die Freude ist dann auf beiden Seiten sichtbar.
Weihnachten ist die Zeit der Wünsche und des Glühweins. Auf die Frage, wen er dieses Jahr am liebsten zu einem Glühwein einladen würde, hat Ernst einen Herzenswunsch:
- Wenn ich mir jemanden wünschen könnte, würde ich sagen, meine Eltern. Sie leben nicht mehr, aber ich wünschte, ich könnte mich noch einmal mit ihnen zusammensetzen, um ihnen mehr Fragen stellen zu können. Sie mit neuen Augen zu sehen und sie alles zu fragen, was ich nicht fragen konnte, denn sie haben viel erlebt.
Mit 63 sagt Ernst, dass er sich nicht mehr viele Dinge wünscht, aber es gibt ein Geschenk, das er jedes Jahr erhält:
- Ich habe im Laufe der Jahre ziemlich viele selbst gestrickte Stricksocken von Zuschauern bekommen, weil alle denken, dass ich ständig barfuß herumlaufe. Ich laufe wahrscheinlich genauso oft barfuß herum wie Sie.
Bist du jetzt barfuß?
- Na ja, eigentlich schon", gibt Ernst zum Schluss lachend zu.
Foto: Angeliqa Daldorph, Anna Kvarnström